Familie & Gesellschaft

Ein zweites Kind?

Früher oder später stellt sich die Frage, ob die Familie vergrössert werden soll oder nicht. Wenn das Kind ein Jahr alt ist, beginnen viele Eltern über ein zweites Kind nachzudenken. Überlegungen zur Familienplanung nach dem ersten Kind.
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Kleinkind streichelt den Bauch seiner schwangeren Mutter.

Die Frage, ob man ein zweites Kind möchte oder nicht, ist vielschichtig und wann der ideale Zeitpunkt gekommen ist, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Jedes Paar muss diese Fragen individuell beantworten. Vorausgesetzt, es besteht überhaupt eine Wahlfreiheit. So manche Eltern hätten gerne eine grössere Familie, doch nach dem ersten Kind bleibt vielen dieser Wunsch versagt. Andere möchten das erste Kind erst einmal so richtig geniessen und befassen sich noch nicht mit der Frage nach einem zweiten Kind. Natürlich gibt es auch Eltern, die sich mit dem Gedanken an ein zweites Kind auseinandersetzen, wenn das erste Kind etwa ein Jahr alt ist.

Gedanken zur Familienplanung

Mit der Frage «Ein zweites Kind: ja oder nein?» sind weitere Überlegungen und Gedanken verknüpft. Es gibt Eltern, die sich schon immer mehrere Kinder gewünscht haben. Andere entscheiden sich bewusst für ein Kind. Vielleicht ist man beruflich wie privat so engagiert, dass ein zweites Kind nicht ins Lebenskonzept passen würde. Auch die Wohnsituation muss bedacht werden, denn unter Umständen würde ein zweites Kind einen Wohnungswechsel bedingen. Welche Berufspläne Eltern haben, spielt ebenfalls mit. Und das Thema «Budget» ist auch nicht unwichtig, wenn es um diesen Entschluss geht. 

Kinder brauchen Kinder

Ein Kind braucht aber auf jeden Fall andere Kinder zum Aufwachsen: Ob mit Geschwistern oder anderen Kindern aus der Nachbarschaft, in der Spielgruppe, in der Krippe – im Umgang miteinander lernen sie Rücksicht zu nehmen, zusammen Herausforderungen zu meistern, zu teilen…

Unabhängig davon, welcher Altersunterschied zwischen den Geschwistern liegt, eine Schwester oder ein Bruder bringt für das erste Kind grosse Veränderungen mit sich.

Die Familienerweiterung abwägen

Es gibt viele Gründe, die für oder gegen eine Familienerweiterung sprechen. Wichtig ist, dass beide Elternteile ihr Dafür und Dawider offen aussprechen und sich nicht durch vermeintliche gesellschaftliche Erwartungen unter Druck setzen lassen. Inzwischen ist das Stigma «Einzelkind» überholt. Kinder, die ohne Geschwister aufwachsen, müssen nicht benachteiligt sein und über eine geringere Sozialkompetenz verfügen. Genauso wenig wie Kinder, die Geschwister haben, nicht von Natur aus sozial sind. Eltern haben einen grossen Einfluss auf die Entwicklung des Kindes.

Den richtigen Zeitpunkt finden

Wenn es möglich ist, mehr als ein Kind zu haben und sich beide Elternteile einig sind, dass sie ein zweites Kind möchten, stellt sich wahrscheinlich die Frage nach dem Zeitpunkt. Es gibt zwar Theorien, die besagen, welcher Altersunterschied zwischen dem ersten und dem zweiten Kind der günstigste ist, doch in erster Linie sollte diese Frage von jeder Familie persönlich beantwortet werden. Bei zeitlich eng aufeinander folgenden Kindern und bei einem grösseren Altersunterschied gibt es Vor- und Nachteile. Falls Ihre Entscheidung bereits gefallen ist und ein zweites Kind unterwegs ist, finden Sie im Artikel «Das Kind auf ein Geschwister vorbereiten» hilfreiche Tipps. 

Veränderungen für das Kind

Unabhängig davon, welcher Altersunterschied zwischen den Geschwistern liegt, eine Schwester oder ein Bruder bringt für das erste Kind grosse Veränderungen mit sich. Es ist nicht mehr allein und muss lernen, die Liebe und Aufmerksamkeit der Eltern zu teilen. Für Eltern bedeutet dies, den Aufbau der Geschwisterbeziehung verständnisvoll und einfühlsam zu begleiten. Denn Geschwisterliebe kann nicht einfach vorausgesetzt werden. Auch die Eltern müssen sich neu orientieren, da sie ihre Fürsorge und Zuwendung nun auf zwei Kinder aufteilen müssen. Das heisst aber nicht, dass die Liebe ebenfalls nur noch halb so gross sein wird. Im Gegenteil, bestimmt verdoppelt sie sich sogar.

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Dieser Text ist ein Auszug aus dem Elternbrief 14 «Ihr Kind ist ein Jahr und zwei Monate alt».

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