Medien & Internet

Altersfreigaben für Games und Filme: Diese Labels gibt es

Manche Spiele und Filme sind nicht gut für Kinder oder Minderjährige. Verschiedene Kennzeichnen wie FSK, USK und PEGI geben Auskunft darüber, ab welchem Alter sich ein Game oder Film eignet. Das müssen Eltern darüber wissen.
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Kind spielt am iPad. Jugendschutz-Richtlinien sind für Kinder und Jugendliche sehr wichtig.

Elektronische Spiele, Filme und allgemein digitale Medien üben eine grosse Anziehungskraft aus. Oft auch auf Altersgruppen, für welche sie nicht gedacht sind. Eltern sollten deshalb Medien, die Kinder konsumieren, sorgfältig prüfen. Verschiedene Labels geben Aufschluss über Altersfreigabe und jugendgefährdende Inhalte. Trotzdem bleibt es wichtig, Kinder beim Medienkonsum zu begleiten und mit ihnen über Inhalte sowie manipulative Mechanismen zu sprechen. 

Diese Jugendschutz-Labels gibt es

FSK

FSK steht für «Freiwillige Selbstkontrolle der Filmwirtschaft». Die in Deutschland ansässige Organisation prüft Filme, Videos und DVDs auf ihre Eignung für verschiedene Altersgruppen und vergibt entsprechende Freigaben. Sie unterscheidet dabei zwischen «FSK 0», «FSK 6», «FSK 12», «FSK 16» und «FSK 18». Diese Alterskennzeichnungen sollen Kinder und Jugendliche vor Inhalten zu schützen, die für ihr Alter möglicherweise ungeeignet sind.

Zusätzlich zur FSK gibt es die Schweizerische Kommission Jugendschutz im Film. Auch sie beurteilt, für welches Alter ein Film geeignet ist. Dabei stützt sie sich auf die Empfehlungen der FSK. Je nach Einschätzung nennt sie aber auch ein empfohlenes Alter, welches über der Altersfreigabe der FSK liegen kann. Für Filme, die von der FSK nicht beurteilt werden, gibt die Schweizerische Kommission selbst eine Empfehlung heraus.

PEGI

Fast alle in der Schweiz vertriebenen Spiele werden in der PEGI-Datenbank «Pan European Game Information» aufgeführt und nach acht Inhaltskriterien beurteilt. Die Ausnahme bilden Games, die ausschliesslich im Internet gespielt werden können. Die Symbole auf den Spielen geben Aufschluss darüber, ob beispielsweise Gewalt, vulgäre Sprache, Angst, Glücksspiele, sexualisierte Darstellungen, Drogen, Diskrimination oder In-Game-Käufe im Spiel vorkommen. Fünf Alterskennzeichnungen weisen darauf hin, ab welchem Alter ein Spiel geeignet ist: «PEGI 3», «PEGI 7», «PEGI 12», «PEGI 16» und «PEGI 18».

USK

Zusätzlich zur europäischen Datenbank PEGI gibt es in Deutschland das Label USK: «Unterhaltungssoftware Selbstkontrolle». Die Altersfreigaben gehen dabei von «USK 0», «USK 6», «USK 12», «USK 16» bis zu «USK 18». Auffallend ist, dass viele Games von der USK strenger einstuft werden. Trotzdem orientiert sich die Schweizer Game-Industrie am europaweit anerkannten System PEGI.

Gesetz für Jugendmedienschutz hat Lücken

Seit dem 1. Januar 2025 gibt es ein neues Bundesgesetz über den Jugendschutz in den Bereichen Film und Videospiele. Wer in der Schweiz Filme oder Games zur Verfügung stellt, verpflichtet sich, das Mindestalter sichtbar anzugeben und Alterskontrollen durchzuführen. Die Film- und Gamebranche hat ab diesem Datum zwei Jahre Zeit, um entsprechende Massnahmen für den Jugendschutz zu treffen.

Trotz des neuen Gesetzes für den Jugendmedienschutz werden weiterhin Lücken und Herausforderungen in der Umsetzung von Altersbeschränkungen bestehen. Einerseits entgehen grosse Streamingplattformen wie YouTube oder Netflix und Anbieter von Online-Games mit Sitz im Ausland den Kontrollen. Andererseits finden Jugendliche trotz Jugendmedienschutz oft einen Weg, um an ein gewünschtes Spiel zu gelangen. So können etwa Schutzmechanismen beim Kauf mithilfe von Kollegen, dem grossen Bruder oder Erwachsenen relativ einfach umgangen werden.

Eltern müssen sich zusätzlich informieren 

Die Kategorisierung und Alterskennzeichnung von Games und Filmen gibt einen ersten guten Hinweis, ob sie für das entsprechende Alter des Kindes geeignet sind. Jedoch sagen weder die Symbole von PEGI noch die Einstufung der USK oder FSK etwas über die Qualität eines Films oder Games sowie den Schwierigkeitsgrad aus. Eltern sollten sich deshalb nach der ersten Orientierung über die Altersfreigaben zusätzlich ein eigenes Bild über die Medien machen. Nur so können sie beurteilen, ob der Inhalt für ihr Kind geeignet ist. 

Auf YouTube können sie beispielsweise mit dem Stichwort «How to play» und dem Spieltitel nach einem Spiel suchen und mehr darüber erfahren. Zu vielen Games gibt es zudem auf der Seite vom Spieleratgeber NRW ausführliche Beschreibungen und zusätzliche pädagogische Beurteilungen. Zu Filmen finden Eltern auf flimmo.de und kinderfilmwelt.de Filmbesprechungen und pädagogische Altersempfehlungen. Auch Game- und Filmkritiken anderer Eltern können als Referenz dienen, ob etwas für den eigenen Nachwuchs geeignet ist. 

Tipps für Eltern

  • Verlassen Sie sich nicht auf die Optik eines Spiels. Nur weil ein Spiel comicartig oder im Stil eines Zeichentrickfilms designt ist, ist es nicht automatisch für Kinder geeignet. Der Grossteil der Games ist von Erwachsenen für Erwachsene entwickelt worden.
  • Vereinbaren Sie gemeinsam, welche Serien oder Filme Ihr Kind schauen sowie welche Games es spielen darf. Die Altersfreigaben und Hinweise der einzelnen Spiele sind eine mögliche Grundlage, um mit Kindern und Jugendlichen zu diskutieren.
  • Begleiten Sie Ihr Kind, wenn es Filme schaut oder Videogames spielt. So sehen Sie, wie es reagiert, was ihm gefällt, was es lustig, komisch oder unverständlich findet und was ihm Angst macht.
  • Thematisieren Sie heikle Inhalte wie Gewaltdarstellungen oder manipulative Mechanismen in Games. Viele populäre Spiele beinhalten glücksspielähnliche Lootboxen und verleiten zu In-Game-Käufen.
  • Nicht nur Gewalt oder sexualisierte Inhalte können Kinder belasten. Auch die Komplexität, das Frustrationspotenzial oder die im Game erzählte Geschichte können ein Kind überfordern.
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