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Cybermobbing: wie Sie Ihr Kind unterstützen können

Cybermobbing ist weit verbreitet und für Betroffene sehr belastend. Leider müssen Eltern damit rechnen, dass Ihr Kind irgendwann mit Cybermobbing in Berührung kommt. Sei dies als gemobbte Person oder als Zuschauerin oder Zuschauer. Erfahren Sie, wie Sie Ihr Kind unterstützen können.
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Mutter mit Tochter_Cybermobbing

Fast alle Jugendlichen erzählen in den Schulworkshops von Pro Juventute, dass sie schon einmal mit Cybermobbing oder Hasskommentaren konfrontiert waren. Manche wurden selbst gemobbt. Andere erlebten Angriffe auf eine andere Person und fühlten sich ebenfalls hineingezogen, überfordert oder verängstigt.

Viele Kinder und Jugendliche wissen nicht, wie sie sich bei Cybermobbing verhalten sollen. Wenn aber niemand auf Hass und Mobbing im Internet reagiert, stärkt es die angreifende Person und die attackierte Person erhält keine Unterstützung. Deswegen ist eine Gegenreaktion von den Zuschauenden wesentlich. Dies braucht viel Mut und Überzeugung.

Hier finden Jugendliche Informationen, Tipps & mögliche Gegenreaktionen

Vier Tipps, wie Sie Ihr Kind gegen Mobbing unterstützen können

Informieren und darüber sprechen

Sprechen Sie präventiv über das Thema Hass und Mobbing im Internet. Dafür ist es wichtig, dass Sie selbst gut über Cybermobbing und die gesetzlichen Grundlagen informiert sind. Im Gespräch mit Ihnen spürt das Kind Ihre Haltung. Wenn Sie darüber hinaus ein gewaltfreies Miteinander und Zivilcourage vorleben und klar Stellung gegen Mobbing und Hasskommentare beziehen, stärkt das Kinder und Jugendliche, bei Vorfällen zu reagieren.

Gefühle und Bedenken ansprechen

Für Kinder und Jugendliche ist es wichtig, dass ihre Gefühle und Ängste verstanden und akzeptiert werden. Viele Kinder und Jugendliche fühlen sich unsicher, wenn sie Mobbing beobachten. Sie hoffen, dass jemand etwas tut. Denn sie selbst wissen nicht, wie sie reagieren sollen oder haben grosse Angst, dass sie bei einer Gegenreaktion in die Schusslinie geraten könnten. Diese Ängste sind berechtigt. Es kann sein, dass Helfende angegriffen werden oder sich die Situation verschärft. Darum ist wichtig, dass auch Ihr Kind sich schützt.

Hilfe bieten und holen

Kinder und Jugendliche sollten den Kampf gegen Cybermobbing nicht alleine führen müssen. Signalisieren Sie Ihrem Kind, dass es jederzeit auf Ihre Unterstützung zählen kann. Ermutigen Sie es auch, sich Unterstützung bei anderen Vertrauenspersonen, Freundinnen und Freunden oder bei der Beratung & Hilfe 147 zu holen. Eltern und Bezugspersonen können dabei helfen, richtig zu reagieren. Manchmal wissen aber auch Eltern nicht weiter. Dann können Sie sich jederzeit an die Elternberatung von Pro Juventute wenden.

Mögliche Gegenreaktionen aufzeigen

Informieren Sie Ihr Kind, was es machen kann, wenn es im Netz auf Mobbing stösst. Auf 147.ch haben wir für Kinder und Jugendliche Tipps für Gegenreaktionen zusammengetragen. Hass- oder Mobbingangriffe sollten nicht mit Likes oder Kommentaren bestärkt werden. Hingegen ist es sinnvoll, dagegen anzugehen. Das kann mit einem öffentlichen Kommentar oder mit einem Like bei Gegenreaktionen anderer sein. Eine förderliche Gegenreaktion ist, wenn Kinder und Jugendliche schreiben, wie sich die angegriffene Person fühlen könnte. Zum Beispiel: «Dieser Kommentar muss sich für die andere Person wahrscheinlich sehr schlimm anfühlen.» Ebenso kann es helfen, wenn Fakten benannt werden: «Stopp. Das ist Cybermobbing.» Gegenangriffe sollten vermieden werden. Diese können die angreifende Person noch aggressiver machen.

Wie erkennen Sie, dass Ihr Kind gemobbt wird?

Mobbing kann die psychische Gesundheit von Kindern und Jugendlichen beeinträchtigen. Deshalb ist es wichtig, Mobbing frühzeitig zu erkennen, auf mögliche Anzeichen zu achten und das Gespräch mit dem Kind zu suchen.
 

Die Anzeichen können vielfältig sein, aber oft ist zu beobachten, dass sich das Kind zurückzieht und weniger Kontakt zu Freunden sucht. Auch wenn das Kind Angst vor der Schule hat oder die schulischen Leistungen nachlassen, kann dies ein Hinweis sein. Fachperson Daniel Betschart: «Körperliche Beschwerden wie Kopf- oder Bauchschmerzen, Antriebslosigkeit, Traurigkeit, Müdigkeit oder Appetitlosigkeit können weitere Anzeichen sein.»
 

Ist Ihr Kind von Cybermobbing betroffen? Erhalten Sie Tipps, wie Sie die Mobbingspirale durchbrechen können.

Gemeinsam gegen Cybermobbing mit Henkel Schweiz

In unserer Arbeit gegen Cybermobbing werden wir unterstützt durch die starke Partnerschaft mit den Beauty-Marken von Henkel Schweiz und ihrer Initiative «Respect Everybody’s Beauty». Bei jedem verkauften Produkt ihrer Beauty-Marken wie Schwarzkopf, Syoss oder Nature Box spenden sie 2 Prozent des Gewinns an Pro Juventute. Dadurch ermöglichen sie mitunter diese Kampagne, aber zum Beispiel auch die Durchführung unserer Medienprofis-Workshops für 2500 Schülerinnen und Schüler.

Mit der Sensibilisierungskampagne «Gemeinsam gegen Cybermobbing» möchten wir Kindern und Jugendlichen zeigen, wie sie reagieren können, wenn sie Cybermobbing beobachten. Bekannte Influencerinnen und Influencer nehmen das Thema in ihren TikTok-Videos auf und zeigen exemplarisch mögliche Gegenreaktionen.

 
 

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