Schule & Ausbildung

Motiviert die Berufswahl angehen

Einen passenden Beruf zu wählen und eine Lehrstelle zu finden, erfordert Durchhaltewillen und Motivation. Erfahren Sie, wie Sie als Eltern und erwachsene Bezugspersonen Jugendliche bei der Berufswahl begleiten und unterstützen können.
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Unterstützen Eltern die Berufswahl ihrer Kinder, fördert das die Motivation.

Die Vorstellung, dass sich nach der Schulzeit neue Türen öffnen, beflügelt. Endlich eine gewisse Selbstständigkeit erreichen, eigenes Geld verdienen, Neues lernen und bald ein neues Umfeld um sich zu haben, motiviert Jugendliche. Dies zeigt sich auch in einem Stimmungsbild, das Pro Juventute bei Jugendlichen aus den Kantonen Thurgau, St. Gallen und Appenzell AI einholte. Um zu erfahren, wie es Schülerinnen und Schülern während der Berufsfindungsphase geht, hat Pro Juventute im Berufswahljahr verschiedene Niveaustufen befragt.

Obwohl sich die Schülerinnen und Schüler bewusst sind, dass nach der Schule der sogenannte «Ernst des Lebens» beginnt, lassen sie sich nicht einschüchtern. Denn es spornt an, zu zeigen, was in einem steckt: «Ich will mir selbst zeigen, dass ich es schaffe, eine Lehrstelle zu finden» oder: «Mein eigenes Geld zu verdienen und die Aussicht auf die Zukunft spornen mich an.» So wie diese beiden Teenager gehen viele junge Menschen den Prozess der Berufswahl optimistisch an. Trotzdem fällt es vielen Jugendlichen schwer, einen Lehrberuf zu wählen und so einen Entscheid für die Zukunft zu fällen. Denn es ist ein grosser Schritt.

Übersicht über verschiedene Berufe verschaffen

Um sich das nötige Wissen zu beschaffen, sollten sich Jugendliche über diverse Kanäle informieren. Es ist wichtig, verschiedene Berufsfelder kennenzulernen, sich über einzelne Berufe genauer zu informieren und sich mit unterschiedlichen Berufsleuten auszutauschen. Hilfreich ist auch, wenn sich Jugendliche überlegen, worin sie einen Sinn sehen und was ihnen in der Freizeit Freude bereitet: Eine handwerkliche Begabung, ein Flair für Pflanzen, Freude am Kochen oder Kinder hüten, Aktivitäten für die Pfadi organisieren – all dies kann auf eine mögliche berufliche Richtung hindeuten. 

Die Umfrage von Pro Juventute hat gezeigt, dass Lehrerinnen und Lehrer, Berufsberater, Coaches und die eigene Familie auf unterschiedliche Weise unterstützen können.

Die Interessen der Jugendlichen sind die grösste Ressource im Berufswahlprozess. Im Gespräch mit Eltern und im Austausch mit der Berufsberaterin oder dem Lehrer können sich Kinder mit den eigenen Stärken und Schwächen auseinandersetzen. Denn junge Menschen können vor allem dann erfolgreich in einen Beruf einsteigen, wenn sie sich als kompetent wahrnehmen. Solche Gespräche wirken anregend und sind auch eine Gelegenheit, sich offen auf neue und unbekannte Berufsfelder einzulassen. Vorbilder aus dem persönlichen Umfeld können inspirieren und dabei helfen, Hemmungen und falsche Vorstellungen abzubauen. Vielleicht ist ja die Gotte begeisterte Ingenieurin oder der Nachbar Krankenpfleger mit Leidenschaft?

Unterstützung bei der Berufswahl ist wichtig für die Motivation

Die Umfrage von Pro Juventute hat gezeigt, dass Lehrerinnen und Lehrer, Berufsberater, Coaches und die eigene Familie auf unterschiedliche Weise unterstützen können. In ihrer Beratung stellt die Berufsberatung Interessen und Fähigkeiten der Jugendlichen den Anforderungen eines Lehrberufs gegenüber. Eltern können ebenfalls einen Beitrag leisten: Ein Dossier gegenlesen, eine E-Mail verfassen helfen, Telefongespräche üben, an Deadlines erinnern und der eigenen Tochter oder dem eigenen Sohn in dieser Phase begleitend zur Seite stehen. Einige Schulen buchen auch Bewerbungstrainings für ihre Klassen, um ein Bewerbungsgespräch zu simulieren. Dabei üben die Schülerinnen und Schüler das Bewerbungsgespräch als Rollenspiel und erhalten direkt Rückmeldung der Trainer. 

Optimismus und eine positive Grundhaltung steigern das Durchhaltevermögen auf dem Weg zur Berufsbildung. Auch konstruktive Feedbacks bringen Jugendliche weiter. Eine optimistische und selbstsichere Einstellung trägt dazu bei, dass Jugendliche den Orientierungs- und Berufswahlprozess meistern und sich nicht von Absagen entmutigen zu lassen. Je sicherer sich Jugendliche mit ihrem Weg und ihrem familiären und schulischen Umfeld fühlen, umso höher ist der Einsatz der Jugendlichen, das Ziel zu erreichen. 

Tipps für Eltern

  • Unterstützen Sie Ihre Tochter oder Ihren Sohn beim Sammeln von Informationen und bei Internetrecherchen auf Seiten von Berufsberatung, Yousty oder 147.
  • Regen Sie Ihr Kind an, sich mit unterschiedlichen Berufen auseinanderzusetzen, Berufsmessen und Schnupperlehren zu besuchen und sich mit der Berufsberatung auszutauschen. 
  • Finden Sie gemeinsam heraus, welche Anforderungen für gewünschte Lehrberufe gelten und ob diese mit den Interessen und Stärken des Kindes übereinstimmen, zum Beispiel bei der Berufsberatung.
  • Begleiten Sie Ihr Kind bei der Suche nach offenen Lehrstellen.
  • Geben Sie konstruktive Feedbacks und loben Sie auch kleine Erfolge. So stärken Sie das Selbstvertrauen und die Motivation Ihrer Tochter oder Ihres Sohns.

Helfen Sie mit Ihrer Spende Jugendlichen beim Berufseinstieg

Pro Juventute bietet kostenlose Bewerbungstrainings an, um den Jugendlichen wichtige Hilfestellungen zu bieten und ihnen den Übertritt ins Berufsleben zu erleichtern.

Mit einer Spende tragen Sie dazu bei, Jugendliche in diesem herausfordernden Schritt zu unterstützen. Bereits mit CHF 170.- können wir einen Schüler oder eine Schülerin mit einem Training unterstützen.

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