Schule & Ausbildung

Erfolgsrezept für die Lehrstellenbewerbung

Das Bewerbungsdossier vermittelt dem Arbeitgeber oder der Arbeitgeberin einen ersten Eindruck. Im Bewerbungsprozess ist dieses Instrument ausschlaggebend. Es beeinflusst die Wahl, entscheidet über eine Absage oder ein Weiterkommen und prägt den Start in die Berufswelt.
Image
Ein Teenager stellt die Bewerbungsunterlagen zusammen. Diese geben dem Lehrbetrieb einen ersten Eindruck.

Es lohnt sich, genügend Zeit aufzuwenden, um ein Bewerbungsdossier zu erstellen. Diese persönlichen Unterlagen sind das erste, was der Lehrbetrieb von einer Person zu sehen bekommt. Doch wie gelingt es den Bewerbenden mit ihren Bewerbungsunterlagen einen positiven Eindruck zu hinterlassen und gleichzeitig das Interesse des Stellenanbieters für ein näheres Kennenlernen zu wecken? Erstes Ziel ist es, eine Einladung zu einem Vorstellungsgespräch zu erhalten. Ansprechende Bewerbungsunterlagen sind also das Eintrittsticket zur engeren Auswahl. 

Positiv auffallen und überzeugen  

Entscheidend ist, dass eine Bewerbung positiv auffällt und man sich dadurch von den Mitbewerbenden abhebt. Um überzeugend zu wirken, sollte der Lehrberuf ein positives Gefühl auslösen und den Vorstellungen und Wünschen des Jugendlichen entsprechen. Fliessen Freude und Interesse in die Bewerbung ein, ist dies beim Lesen spürbar. In der Regel macht es wenig Sinn, sich auf eine Stelle zu bewerben, die andere für einen ausgewählt haben. Auch das Dossier unter Druck zusammenzustellen, ist nicht empfehlenswert.  

Inhalt eines Bewerbungsdossiers 

Es gibt eine grosse Auswahl an Vorlagen, die zum Erstellen einer Bewerbung nützlich sind. Zum Beispiel bei Yousty oder der Berufsberatung. Wichtig ist, dass sämtliche Unterlagen gut strukturiert und sorgfältig aufbereitet sind – unabhängig davon, ob diese per Post verschickt oder elektronisch eingereicht werden. 

Zu einer Bewerbung für eine Lehrstelle gehören diese Dokumente:  

  • Bewerbungsschreiben 
  • Lebenslauf 
  • Schulzeugnisse 
  • Schnupperberichte 
  • Zeugnisse evtl. Arbeitseinsätze 

Papier oder Online 

Meistens steht in der Stellenausschreibung, über welchen Kanal die Bewerbung einzureichen ist, zum Beispiel über ein Bewerbungsportal. Falls nichts erwähnt ist, wird diese Entscheidung der Bewerberin, dem Bewerber überlassen. Kleine Familienunternehmen bevorzugen eher ausgedruckte Bewerbungen, Klein- und Mittelunternehmen möchten Unterlagen oft lieber per E-Mail. Unbedingt darauf achten, dass eine elektronische Bewerbung einer ausgedruckten in nichts nachsteht. Angefügte Dokumente übersichtlich beschriften und in ein bis zwei Dateien zusammenfassen. Werden die Bewerbungsunterlagen ausgedruckt, auf eine hohe Druckqualität achten. Das Dossiers sollte makellos wirken und keine Flecken oder Knitterstellen aufweisen. 

Kreative Möglichkeiten nutzen 

Je nach Lehrberuf gibt es mehr oder weniger Spielraum für kreative Gestaltungsmöglichkeiten. Für gestalterische Berufe, wie Grafiker oder Fotografin, bietet es sich an, bereits in den Bewerbungsunterlagen zu zeigen, dass kreatives Flair vorhanden ist. Zum Beispiel mit einem aussergewöhnlichen Lebenslauf oder einem schön gestalteten Titelblatt. Auch für administrative Berufe ist etwas Farbe erlaubt, allerdings eher in einem schlichten Rahmen. 

Eine Videobewerbung ist eine weitere Variante, um sich von den klassischen Bewerbungen abzuheben und einen persönlichen Eindruck zu vermitteln. Informationen und Tipps zum Vorgehen gibt es zum Beispiel bei AUBI-plus

Dosierte Unterstützung  

Im Bewerbungsprozess sind Eltern eine wichtige Unterstützung. Allfällige Unsicherheiten können sie klären helfen. Es ist wertvoll, Kinder zu bestärken, Fragen zu beantworten und bei der Erstellung des Dossiers beratend mitzuwirken. Dennoch sollte die Federführung für die Bewerbung stets die Tochter oder der Sohn übernehmen. Eltern sollten sich grundsätzlich im Hintergrund halten. Da vier Augen bekanntlich mehr sehen können Eltern anbieten, die finale Bewerbung vor dem Verschicken gemeinsam durchzugehen. Falls nötig werden Verbesserungen gemacht oder gewisse Teile weiterentwickelt.  

Berufswelt kennenlernen 

Das Bildungssystem in der Schweiz ist vielfältig und komplex. Damit Kinder eine Lehrstelle finden, die ihren Fähigkeiten und Interessen entspricht, sollten auch Eltern wissen, welche Voraussetzungen und Anforderungen es für diesen Beruf braucht. Um die Bewerbungsprozesse in der Schweiz zu verstehen, lohnt es sich, sich mit der Bildungslandschaft vertraut zu machen. Fremdsprachigen Eltern stellt die Berufsberatung Informationen in verschiedenen Sprachen zur Verfügung. 

Tipps für Eltern

  • Unterstützen Sie Ihr Kind, beim Erstellen eines Bewerbungsdossiers, übernehmen Sie aber keine Verantwortung. Machen Sie Ihr Kind darauf aufmerksam, dass es genügend Zeit einplant, um die einzelnen Bewerbungsunterlagen zu erstellen und zu optimieren.  
  • Achten Sie darauf, dass sich Ihr Kind an aktuellen Vorlagen orientiert. Schauen Sie zusammen Beispiele an, um Ideen zu sammeln. 
  • Fragen Sie nach, welche Vorstellungen Ihr Kind über den Beruf hat und warum es diesen Beruf erlernen möchte. Wo verbinden sich seine Interessen mit dem Berufsinhalt?  
  • Nehmen Sie mit Ihrem Kind das Stelleninserat unter die Lupe. Schauen Sie miteinander welche Anforderungen erwünscht sind und welche erfüllt werden können. Versuchen Sie zusammen herauszufinden, welche Eigenschaften und Fähigkeiten besonders gefragt sind.  
  • Gehen Sie die die einzelnen Elemente der Bewerbungsunterlagen am Schluss noch einmal Schritt für Schritt durch. Weisen Sie auf Fehler in der Satzstellung und Rechtschreibung hin, damit Ihr Kind diese noch korrigieren kann. 
  • Eine Bewerbung abzuschicken – ob per Post oder elektronisch – ist etwas Besonderes. Loben Sie den Durchhaltewillen und bestärken Sie Ihr Kind dranzubleiben. Auf dem Weg zur passenden Lehrstelle ist ein erster wichtiger Schritt gemacht. 
Jetzt spenden