Gemeinsam gegen Mobbing: Pro Juventute und Rap-Stars setzen Zeichen

Hasskommentare im Netz, ein blossstellendes Bild auf Social Media oder eine fiese Nachricht im Klassenchat: Cybermobbing nimmt in der Schweiz immer mehr zu. Rund ein Drittel der Jugendlichen in der Schweiz hat gemäss der JAMES-Studie 2022 bereits erlebt, dass man sie online fertig machen wollte oder dass Fotos oder Videos ohne ihre Zustimmung online gestellt worden sind. Beim 147, dem Beratungsangebot von Pro Juventute für Kinder und Jugendliche, haben die Beratungsanfragen zu Cybermobbing zwischen 2019 und 2023 um 65 Prozent zugenommen.
Cybermobbing belastet oft jahrelang
Cybermobbing hat langfristige negative Auswirkungen auf junge Menschen. In der Anonymität des Internets sinkt die Hemmschwelle für verletzendes Verhalten und Nachrichten, Bilder und Videos erreichen rasch ein grosses Publikum. Betroffene fühlen sich einsam und hilflos und ziehen sich aus dem sozialen Umfeld zurück. Selbstvertrauen und Zuversicht schwinden. In schweren Fällen kann Cybermobbing sogar zu Depressionen oder Suizidgedanken führen.
Cybermobbing endet nur, wenn das Schweigen gesprochen wird. Deshalb ist es entscheidend, Hass im Netz offen anzusprechen und frühzeitig Unterstützung zu suchen. Hier setzt die aktuelle Kampagne der Stiftung Pro Juventute an.
Für faire Rap-Battles und Respekt im digitalen Raum
Herzstück ist ein Videoclip mit den Rappern L Loko & Drini (u.a. bekannt vom Doppelplatin-Hit «Will Nomeh»), welcher auf Youtube, Snapchat, Instagram und TikTok ausgespielt wird. Der Videoclip zeigt ein Rap-Battle der anderen Art: Vor einem Club treffen die sonst so brüderlich vereinten Künstler plötzlich als Gegner aufeinander, doch während Drini für seine Rap-Lines Unterstützung von seiner Crew erhält, bleibt L Loko allein. Als sich die gestandenen Rapper mit einem Mal in Teenager verwandeln, wird die Botschaft klar: Alle gegen einen ist nie fair – weder beim Battle Rap noch auf dem Pausenplatz oder im Gruppenchat. Das Video endet mit einem Aufruf an die Zuschauenden, mitzuhelfen, Mobbing zu verhindern.
Nil Günes, Senior Social Media Managerin bei Pro Juventute, begründet die Machart der Kampagne folgendermassen: «Wir wollen Kinder und Jugendliche in ihrer Lebenswelt erreichen, und das ist auf Social Media.» Es freut Pro Juventute, beim wichtigen Thema Cybermobbing auf die Unterstützung der beiden bekannten und bei jungen Menschen beliebten Rapper L Loko & Drini von Sektion Züri zählen zu können.
«Cybermobbing ist kein harmloses Spiel, sondern bitterer Ernst», sagt L Loko zur gemeinsamen Kampagne. Sein Rap-Partner Drini ergänzt: «Wir möchten mit dem Video jungen Menschen in unserer Sprache und mit einem Beispiel aus unserer Kultur Mut machen, sich für Toleranz und Respekt auf den Schulhöfen und im Netz einzusetzen.» Beim 147, dem niederschwelligen Beratungsangebot von Pro Juventute, erhalten Kinder und Jugendliche, die Mobbing jeglicher Art beobachten oder erleben, rund um die Uhr Unterstützung – kostenlos, vertraulich und anonym.
Unterstützung durch Henkel Schweiz
«Gemeinsam gegen Cybermobbing» wurde im Rahmen der Partnerschaft von Pro Juventute und Henkel Schweiz realisiert und von der Agentur Schroten und der Filmproduktionsfirma Image Noir konzipiert und umgesetzt. Henkel Schweiz unterstützt mit der Initiative «Respect Everybody’s Beauty» seit 2021 verschiedene Präventions- und Beratungsprojekte im Bereich Cybermobbing. Dies, indem zwei Prozent des Gewinns jedes verkauften Produktes eines ihrer Beauty-Marken wie Schwarzkopf, Syoss, Taft oder Nature Box an Pro Juventute gespendet werden. Die Partnerschaft mit Henkel leistet somit einen wichtigen Beitrag zur Förderung eines respektvollen, sicheren und verantwortungsbewussten Umgangs mit digitalen Medien.