Medien & Internet

Gemeinsame Medienaktivitäten

Gemeinsame Medienmomente schaffen eine Gesprächsgrundlage und geben Eltern einen Einblick, wie Kinder und Jugendliche mit digitalen Medien umgehen. Erhalten Sie Ideen, wie digitale Medien gemeinsam genutzt werden können.
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Grossmutter mit Enkeltochter am Skypen.

Die Flut an digitalen Angeboten nimmt stetig zu. Für Schule und Freizeit gibt es Unterlagen, Lernanleitungen, Spiele, Tipps und Anregungen zu Hauf. Eltern beschäftigt also nicht nur die Dauer der Bildschirmzeit, sondern auch die Frage, ob ihre Kinder mit den vielen Informationen und Inhalten umgehen können.

Gemeinsame Medienaktivitäten verschaffen Klarheit, erhöhen das Verständnis und sollten nicht fehlen. Damit nicht jedes Familienmitglied einzeln digital unterwegs ist, kann man die Zeit nutzen und zusammen gamen, einen Film anschauen oder gemeinsam einen Snap verschicken. Solche Momente sind wertvoll für Kinder und aufschlussreich für Eltern.

Ideen für gemeinsame Medienaktivitäten

mit Personen im gleichen Haushalt

  • Familien-Netflix-Serie aussuchen und immer gemeinsam schauen.
  • Zusammen gamen.
  • Rezepte für Menüs suchen und gemeinsam kochen.
  • Programmieren lernen.
  • In der Umgebung, per Velo oder zu Fuss, gemeinsam etwas besichtigen und mit einer Online-Recherche ergänzen. Zum Beispiel die Geschichte des Ortes recherchieren.
  • Ein eigenes Hörspiel aufnehmen oder einen Film drehen.

mit Personen aus einem anderen Haushalt

  • Mit dem Zusatz Netflix-Party kann in verschiedenen Haushalten simultan die gleiche Sendung geschaut und gleichzeitig gechattet werden. 
  • Online ein Multiplayer-Game spielen. 
  • Gemeinsam Fitness machen – Video schauen und miteinander in Bewegung bleiben.
  • Filme/Snaps/TikToks für Familie und Freunde machen.
  • Regelmässige Zoom-Meetings mit der Familie abhalten, zum Beispiel Sonntagstreffen mit allen Geschwistern, Eltern und Grosseltern.

Einblick in die digitale Welt des Kindes

Gemeinsame Medienaktivitäten schaffen Nähe, fokussieren unterschiedliche Interessen und geben Eltern einen Einblick in die digitale Lebenswelt ihrer Kinder. Sobald Eltern verstehen, was Kinder online machen, sind Gespräche über Gefahren und Chancen eher möglich.

Kinder zeigen gerne ihre Kompetenzen und fühlen sich gehört, wenn sie diesen Bereich mit Erwachsenen teilen können. Zugleich erfahren Eltern mehr über die Aktivitäten der Kinder und können gezielter unterstützen. EIne offene Haltung gegenüber digitalen Medien führt dazu, dass Kinder über schwierige Online-Erlebnisse sprechen lernen und sich ihren Eltern anvertrauen. Gemeinsame Medienmomente bilden eine Basis, damit heikle Gespräche – falls nötig – überhaupt möglich sind. 

Digitale Erlebnisse verarbeiten

Um digitale Ereignisse und belastende Inhalte zu verarbeiten, brauchen Kinder und Jugendliche Unterstützung. Übers Radio, am Fernseher, in Zeitungen und im Internet nehmen Kinder und Jugendliche eine Fülle an Informationen auf. 

Nachrichten gemeinsam anzuschauen, kann helfen, Ängste zu mindern, Fragen aufzufangen und Informationen gemeinsam zu verarbeiten. Eltern sollten bei ihren Kindern nachfragen, was sie gehört oder gelesen haben, und ob sie Fragen dazu haben oder gewisse Informationen verunsichern.

Medienaktivitäten mit Götti und Oma

Medienmomente mit erwachsenen Personen sind für Kinder wichtig, müssen aber nicht immer mit den Eltern stattfinden. Um Medienaktivitäten zu gestalten, kann auch das Umfeld eingespannt werden. Dies hat den Effekt, dass Kinder nicht nur in ihrer Medienkompetenz gefördert werden, sondern einen zusätzlichen Raum erhalten, um Beziehungen zu Freunden und Familien zu pflegen. Kinder profitieren davon, in ihrem Umfeld verschiedene Vertrauenspersonen zu haben.

Kinder brauchen eine Ansprechperson, aber diese muss nicht in jedem Lebensbereich die Mutter oder der Vater sein. Eltern müssen nicht alles allein stemmen.

Tipps für Eltern

  • Entdecken Sie mit Ihrem Kind die Möglichkeiten, die digitale Medien bieten. Gehen Sie Medienaktivitäten mit einer positiven Grundhaltung an und lernen und spielen Sie gemeinsam. 
  • Sprechen Sie mit Ihren Kindern über Medienkonsum. Eine offene Kommunikation stärkt das gegenseitige Vertrauen und macht es leichter, Medienerlebnisse einzuordnen und zu verarbeiten. 
  • Aktivieren Sie Ihr soziales Netzwerk. Gemeinsame Medienmomente können auch von Personen ausserhalb des Haushalts übernommen werden.
  • Informieren Sie sich gemeinsam mit Ihrem Kind über aktuelle Themen.
  • Nehmen Sie Ihre Vorbildrolle ernst: Ihr Kind beobachtet, wie Sie mit digitalen Medien umgehen und lernt daraus. 
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