Corona

Die Jugend braucht Zukunftsperspektiven

Die Lockerungsschritte des Bundesrates vom 19. April 2021 bringen erste Entfaltungs- und Lebensräume zurück. Sie gehen jedoch in einigen zentralen Bereichen an den Anliegen und den Forderungen der Kinder und Jugendlichen vorbei. Was es nun braucht, sind Zukunftsperspektiven für junge Menschen und handfeste Lösungen für ihre drängendsten Probleme.
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Jugend braucht Zukunftsperspektiven, Appell unterzeichnen.

Zusammen mit einer breiten Allianz* von Organisationen, die sich für die Umsetzung der Kinderrechte in der Schweiz, den Schutz, die Förderung und die Mitsprache von Kindern und Jugendlichen einsetzen, wenden wir uns mit einem Appell an den Bundesrat, das Bundesamt für Gesundheit (BAG) und die zuständigen kantonalen Behörden. Es braucht jetzt unter anderem:

Klare Perspektiven für die Zukunft

Der Bundesrat soll aufzeigen, wie der Bewältigungsplan der Pandemie in diesem Jahr konkret aussieht und wie er dabei den Bedürfnissen von Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen bis 25 gerecht wird. Es braucht eine Post-Corona-Strategie, welche alle Lebensbereiche und alle Generationen einbezieht

Einbezug der Jugend in Entscheide

Jugendliche und Vertreter*innen von Organisationen und Verbänden aus dem Bereich Kinder und Jugend sollen regelmässig und systematisch angehört und in die Vernehmlassung zu Entscheidungen einbezogen werden.

Einsitz in die Corona Task Force

Die wissenschaftliche Task Force soll ergänzt werden mit wissenschaftlichen Vertreter*innen aus den Bereichen Soziologie/Sozialwissenschaften/Pädagogik mit Schwerpunkt Kind, Jugend und Familie sowie Kinder- und Jugendpsychiatrie. 

Keine Benachteiligung junger Menschen

Kinder und Jugendliche haben sich in der Corona-Pandemie solidarisch gezeigt. Ihre für eine gesunde Entwicklung zentralen Bedürfnisse sollen nun ebenfalls solidarisch Beachtung finden. Im Zusammenhang mit dem Covid-19-Zertifikat oder allfälligen Privilegien für Geimpfte dürfen junge Menschen nicht benachteiligt werden.

Hilfe bei Krisen und psychischen Problemen

Die Covid-Pandemie belastet Kinder und Jugendliche stark. Die öffentliche Hand soll deshalb psychosoziale sowie kinder- und jugendpsychiatrische Angebote rasch ausbauen und auch mittelfristig sicherstellen. Anlauf-, Beratungs- und Fachstellen der Offenen und Organisationen der verbandlichen Kinder- und Jugendarbeit müssen längerfristig stärker finanziell unterstützt werden.

Unterstützung beim Berufsübertritt

Die Pandemie erschwert Jugendlichen die Berufswahl und den Übertritt ins Berufsleben. Strukturen, die Jugendliche beim Übertritt von der Schule in die Berufsbildung oder in weiterführende Schulen unterstützen sowie diejenigen, die Jugendliche ohne berufliche Anschlusslösung unterstützen, sollen rasch gestärkt und ihre Kapazitäten ausgebaut werden.

Mehr Aktivitäten bis 25 Jahren

Auch Jugendliche bis 25 Jahren sollen in der Freizeit mehr Möglichkeiten und Erleichterungen erhalten, analog denjenigen für Jugendliche bis Jahrgang 2001. Veranstaltungen mit Publikum sollen für Kinder und Jugendliche bis 25 Jahren auch im Laienbereich wieder möglich sein.

Tragende Strukturen stärken

Die Pandemie hat gezeigt, dass von Fachpersonen und Freiwilligen begleitete, niederschwellige Angebote der ausserschulischen Kinder- und Jugendarbeit und Aktivitäten für Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene wichtige Angebote sind. Diese tragenden Strukturen in den Gemeinden und Verbänden gilt es aufrecht zu erhalten, zu fördern und auszubauen

Botschafterinnen und Botschafter

*Die Allianz

Der Appell entstand auf Initiative des Dachverbands Offene Kinder- und Jugendarbeit Schweiz (DOJ), der Stiftung Pro Juventute Schweiz, der Schweizerischen Arbeitsgemeinschaft der Jugendverbände (SAJV), UNICEF Schweiz und Liechtenstein und der IG Sport Schweiz. Der Allianz angeschlossen haben sich zahlreichen weitere Organisationen aus den Bereichen Kinder und Jugendliche, wie etwa Alliance Enfance, Avenir Social, Campus für Demokratie, CEVI Schweiz, Dachverband Schweizer Jugendparlamente DSJ, Fanarbeit Schweiz, FASe, Idée Sport, Infoklick.ch, Intermundo, Jungwacht Blauring, Kinderschutz Schweiz, Netzwerk Kinderrechte CH, Okay Zürich, Verband Schweizer Musikclubs und Festivals PETZI, Pfadibewegung Schweiz, Pro Familia Schweiz, Save the Children und weitere. Die Allianz vergrössert sich laufend und wird auch von Botschafter*innen aus Politik und Verwaltung mit Statements unterstützt.

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