Der erste Zahn und die Zahnpflege
Häufig bemerken die Eltern das weisse «Spitzchen» erst, wenn der Zahn hervorkommt. Das Kind hingegen spürt die Veränderung schon vorher und drückt alle möglichen Spielzeugteile gegen den Kiefer oder steckt die Finger besonders oft in den Mund. Unter Umständen fliesst der Speichel plötzlich stärker. Möglicherweise schläft das Kind schlechter oder ist unruhig und weinerlich.
Symptome beim «Zahnen»
Geschwollenes, gerötetes oder blutunterlaufenes Zahnfleisch weist möglicherweise auf einen Zahndurchbruch hin. Während des «Zahnens» kann erhöhte Temperatur oder Fieber auftreten. Weil Fieber ebenfalls ein Hinweis auf eine Infektion ist, muss sorgfältig nach der Ursache gesucht werden.
Auch Milchzähne brauchen Pflege
Damit Milchzähne gesund bleiben und das Kind Nahrung problemlos zerbeissen und sprechen lernen kann, müssen die Zähne gepflegt werden. Sobald der erste Milchzahn da ist, sollte mit der Zahnreinigung begonnen werden: am besten einmal täglich und nach der letzten Abendmahlzeit. Auf eine weiche Kinderzahnbürste eine erbsengrosse Portion Kinderzahnpasta mit niedrigem 0.025%-Fluoridgehalt geben. Wichtig ist, die Zähne bis über das Zahnfleisch zu bürsten und das Zähneputzen zur täglichen Selbstverständlichkeit zu machen. Ein sanfter Einstieg in die tägliche Mundhygiene geschieht beispielsweise, indem das Kind zuerst mit der Zahnbürste spielen darf.
Zucker vermeiden
Häufiger Genuss von zuckerhaltigen Speisen und Getränken ist die Hauptursache für Karies. Breimahlzeiten sollten daher nicht mit Zucker versetzt werden. Als Ergänzung zu Breimahlzeiten ist frisches Leitungswasser der beste Durstlöscher. Zuckerhaltige Getränke, leicht gezuckerter Tee oder Sirup sind äusserst schädlich für die Zähne des Kindes. «Nuggis» dürfen nie in Honig, Zucker oder Sirup eingetaucht werden. Damit die Übertragung von Karies verursachenden Bakterien nicht unnötig gefördert wird, sollten «Nuggis», Löffel und Sauger nicht von Erwachsenen abgeleckt werden.
Das hilft beim Zahnen
- Beissringe, die im Kühlschrank gelagert werden, empfindet das Kind unter Umständen als angenehm.
- Viele Kinder kauen gerne auf harten Brotrinden herum. Diese sollten jedoch erst ab dem siebten Monat gegeben werden.
- Veilchenwurzeln gab es schon zu Grossmutters Zeiten. Heute ist dieses Mittel in Apotheken wieder erhältlich.
- Auch Bernsteinketten sind verbreitet. Eltern sollten unbedingt darauf achten, dass diese Ketten nicht zu lang sind und das Kind nicht hängen bleiben kann.
- Zuckerfreie Zahnungsgel sollten wie Medikamente vorsichtig und zurückhaltend verabreicht werden: Zu viel davon ist ungesund.
Ratgeber Elternbriefe
Dieser Text ist ein Auszug aus dem Kapitel «Auch Unwohlsein und Krankheit gehören zum Leben» des Elternbriefs 06 «Ihr Kind im sechsten Lebensmonat».
Viele Gemeinden verschenken die Elternbriefe
In zahlreichen Gemeinden und Städten erhalten Ersteltern ein Pro Juventute Elternbriefe-Abonnement geschenkt. Manche Gemeinden begrenzen dieses Geschenk auf das erste Lebensjahr. Andere schenken die Elternbriefe bis zum sechsten Lebensjahr. Prüfen Sie, ob Ihre Wohngemeinde die Elternbriefe finanziert.